Sebastian Cobler Stiftung

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Jugendbegegnungsstätte Anne Frank bietet Fortbildung zum Thema Antisemitismus an

Veranstaltungen | Veröffentlicht am 17. Februar 2011 | 

Die Jugendbegegnungsstätte Anne Frank (JBS), deren wichtige Arbeit wir gern unterstützen, bietet eine Fortbildung zum komplexen Thema Antisemitismus an.

Antisemitismus in der Einwanderungsgesellschaft Fortbildungen für Lehrer/innen und Multiplikator/innen

Vielfach sind Pädagog/innen mit antisemitischen Äußerungen in der Praxis konfrontiert: von der alltäglichen Verwendung des heute gängigen Schimpfwortes „Du Jude“ bis hin zu unterschwelligen oder direkten antisemitischen Stereotypen und Verschwörungstheorien. Wir bieten pädagogische Handlungsstrategien im Umgang mit einem Antisemitismus, der erinnerungsabwehrende, globalisierungskritische und islamistische Elemente beinhaltet und häufig mit Sichtweisen und Reaktionen auf den Nahost-Konflikt verknüpft ist.

1. Antisemitismus im Kontext der Globalisierung und Ökonomiekritik

Kann Kapitalismuskritik antisemitisch sein? Was ist problematisch am gesellschaftlichen Diskurs über Globalisierung? Gibt es neben dem rechten auch einen linken Antisemitismus?

Ausgehend von der Auseinandersetzung mit zentralen Erscheinungsformen des Antisemitismus nach 1945, werden strukturelle Ähnlichkeiten von Antisemitismus und globalisierungskritischer Kapitalismuskritik analysiert. Im Fokus stehen komplexitätsreduzierende Ansichten, welchen rationale Erklärungen von Weltgeschehnissen entgegengesetzt werden müssen.

Die Fortbildung

  • informiert über Merkmale und Struktur des Antisemitismus im Kontext der Globalisierung und Ökonomiekritik
  • enthält methodische Anregungen zur Auseinandersetzung mit dem Thema
  • zeigt Wege im Umgang mit antisemitischen Feindbildern.

Termin: 12. April 2011, 10:00-17:00 Uhr

2. Antisemitismus und Nahostkonflikt

Welchen Blick haben wir auf den Nahost-Konflikt? Wann ist Israelkritik antisemitisch? Welche Bilder werden durch Medien und gesellschaftliche Diskurse vermittelt?

Antisemitismus ist heute häufig verknüpft mit Sichtweisen und Reaktionen auf den Nahost-Konflikt. Ziel ist die Reflexion des eigenen Blicks auf den Konflikt und die Irritation einseitiger Sichtweisen und moralisch vereindeutigender Bewertungen. Angeregt wird ein Perspektivwechsel in der Auseinandersetzung mit dem Nahost-Konflikt.

Die Fortbildung

  • bietet eine Auseinandersetzung mit (eigenen) Sichtweisen auf den Nahost-Konflikt
  • stellt pädagogische Ansätze zu einer medienkritischen Auseinandersetzung vor
  • zeigt Wege im Umgang mit antisemitischen Konstruktionen

Termin: 05. Mai 2011, 10:00-17:00 Uhr

3. Islamistischer Antisemitismus:

Insbesondere im Zuge des Nahost-Konflikts ist häufig von einem islamistischen Antisemitismus die Rede. Dieser wird in marginalisierten Minderheiten mit migrantischen Hintergründen reproduziert und knüpft an Antisemitismen der deutschen Gesellschaft sowie der jeweiligen Herkunftsländer an. Er bietet dabei ideologische Anschlüsse für verschiedene Gruppen und wird von islamistischen und rechtsextremen Gruppierungen politisch instrumentalisiert. Häufig wird er darüber hinaus mit erinnerungsabwehrenden Formen des Antisemitismus vermischt.

Die Fortbildung

  • sensibilisiert für Erscheinungsformen von islamistischem Antisemitismus und Diskriminierungserfahrungen marginalisierter Minderheiten
  • thematisiert verschiedene Formen von Diskriminierung
  • plädiert für eine Bildungsarbeit, die Stigmatisierungen vermeidet
  • empfiehlt didaktische Wege und Reaktionsmöglichkeiten im Umgang mit islamistischem Antisemitismus

Termin: 24. Mai 2011, 10:00-17:00 Uhr

4. Sekundärer Antisemitismus:

Verschiedene Formen des Antisemitismus sind verknüpft mit einem sekundären Antisemitismus bzw. dem Erinnerungs- oder Schuldabwehrantisemitismus. Dieser existiert seit 1945 und ist geprägt durch den Wunsch einen Schlussstrich unter die Erinnerung an die NS-Vergangenheit zu ziehen. Er ist ein „Antisemitismus nicht trotz, sondern wegen Auschwitz“.

Die Fortbildung

  • Informiert über wesentliche Merkmale und Funktion des sekundären Antisemitismus
  • Thematisiert den Umgang mit der Erinnerung an den Holocaust
  • mpfiehlt Handlungsstrategien im Umgang mit sekundärem Antisemitismus

Termin: 01. Juni 2011, 10:00-17:00 Uhr

Veranstaltungsort: Jugendbegegnungsstätte Anne Frank, Hansaallee 150, 60320 Frankfurt statt.
Die Veranstaltungen sind kostenfrei. Die Termine sind auch einzeln buchbar.

Anmeldung bei Tami Ensinger (tensinger@jbs-anne-frank.de)
Telefon: 069-5600020,
http://www.jbs-anne-frank.de


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